Blog Books Factory

PRH kauft Wonderbly: Droht ein Branchenmonopol?

Ein KI-generierter Pinguin mit Büchern.

PRH kauft Wonderbly: ein neues Kapitel für die Personalisierung

Anfang Juni gab Penguin Random House bekannt, Wonderbly übernommen zu haben – einen der am schnellsten wachsenden unabhängigen Verlage im Vereinigten Königreich. Gegründet 2013 (als Lost My Name, umbenannt 2017), hat Wonderbly über 11 Millionen Exemplare in mehr als 140 Ländern verkauft.

Dies ist der erste größere Deal von PRH im Jahr 2025 mit Auswirkungen auf den US-Markt nach drei Übernahmen im Jahr 2024. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.

Wonderbly: Technik trifft auf Personalisierung

Als Pionier im Bereich personalisierter Bücher vereint Wonderbly Erzählkunst, eigene Technologie, kreatives Marketing und Print-on-Demand. Der Katalog umfasst über 150 anpassbare Titel für Kinder und Erwachsene.

Mit einer Direct-to-Consumer-Strategie hat sich das Unternehmen eine weltweite Kundenbasis aufgebaut und innovative Werbeansätze entwickelt.

Wie geht es weiter?

Wonderbly bleibt operativ unabhängig mit seinem Führungsteam in London unter der Leitung von CEO Asi Sharabi. PRH und das Imprint DK wollen mit Wonderbly zusammenarbeiten, um das Wachstum zu beschleunigen, neue Märkte zu erschließen und neue Genres und Formate zu erkunden.

PRH-CEO Nihar Malaviya sagte:

Wir freuen uns sehr, Wonderbly in der Penguin Random House Familie willkommen zu heißen. Asi und sein Team haben ein bemerkenswertes Unternehmen an der Schnittstelle von Erzählkunst, Technologie und Schenken aufgebaut.

Wachstumsbranche – doch es gibt Bedenken

Diese Übernahme passt zu dem allgemeinen Trend hin zu personalisierten, direkt vertriebenen Büchern. Laut The Bookseller wächst der Markt für personalisierte Bücher in Großbritannien jährlich um ca. 12 % – schneller als der herkömmliche Buchmarkt.

Dennoch warnen Kritiker vor der zunehmenden Marktkonzentration. Publishers Weekly weist auf die anhaltende Dominanz der großen Verlage hin. 2022 verhinderte ein Gericht bereits die geplante Übernahme von Simon & Schuster durch PRH wegen kartellrechtlicher Bedenken. Auch die Financial Times hebt mögliche Nachteile für kleine Verlage und eine sinkende Angebotsvielfalt hervor.

Chance oder Risiko?

Wonderbly profitiert von der globalen Infrastruktur und dem Know-how von PRH, was das Wachstum und die Reichweite fördern könnte. Doch die wachsende Zentralisierung wirft Fragen zur Wettbewerbssituation und zur Vielfalt auf. Ob diese Partnerschaft ein Erfolgsmodell oder Anlass zu neuen Monopolbedenken wird, bleibt abzuwarten.

Folgen Sie unserem Blog, um über Neuerscheinungen und spannende Geschichten aus der Welt der Literatur informiert zu bleiben

Quellen:

  1. Publishers Weekly
  2. The Bookseller