Pulitzer 2024: Diese Bücher lohnen sich jetzt

Der Pulitzer-Preis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für Literatur und Journalismus weltweit. Seit seiner Einführung im Jahr 1917 würdigt er Autorinnen und Autoren, die mit ihren Werken den Zeitgeist treffen und gesellschaftliche Debatten anstoßen.

Auch 2024 wurden wieder mutige, tiefgründige und gesellschaftlich relevante Stimmen ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträger zeigen, wie Literatur — ob Roman, Biografie, Theaterstück oder Reportage — neue Perspektiven eröffnen kann.

Eine neue Stimme für eine alte Geschichte

In der Kategorie Belletristik gewann Percival Everett mit James — einer gewagten Neuinterpretation von Mark Twains „Huckleberry Finn“, diesmal erzählt aus der Sicht des versklavten Jim.

Ein Roman über Freiheit, Rassismus und die Absurdität weißer Vorherrschaft. Kritiker loben das Buch als literarisches Experiment mit starkem moralischem Kern.

„James“ ist bereits auf Deutsch erhältlich – veröffentlicht vom Carl Hanser Verlag in der Übersetzung von Nikolaus Stingl. Das Buch ist als gedruckte Ausgabe, E-Book und Hörbuch verfügbar und kann über Buchhandlungen wie Thalia oder Amazon.de bezogen werden.

Theater, Geschichte und kollektive Erinnerung

Den Pulitzer-Preis für Theater erhielt Branden Jacobs-Jenkins für „Purpose“, ein Familiendrama über eine afroamerikanische Oberschichtsfamilie, deren Vater eine bedeutende Rolle in der Bürgerrechtsbewegung spielte.

In der Kategorie Geschichte wurden zwei Werke ausgezeichnet: „Combee: Harriet Tubman, the Combahee River Raid, and Black Freedom During the Civil War von Edda L. Fields-Black, das ein entscheidendes Kapitel des afroamerikanischen Widerstands beleuchtet, sowie „Native Nations: A Millennium in North America“ von Kathleen DuVal, eine umfassende Darstellung der Geschichte indigener Völker Nordamerikas.

Biografien, Memoiren und Lyrik

Weitere Preisträger 2024 sind:

• Jason Roberts mit „Every Living Thing: The Great and Deadly Race to Know All Life“, einer Biografie über den wissenschaftlichen Wettlauf zur Erfassung des Lebens auf der Erde,
• Tessa Hulls mit „Feeding Ghosts: A Graphic Memoir“, eine grafische Erinnerungsarbeit über transgenerationale Traumata in einer chinesischstämmigen Familie,
• Benjamin Nathans mit „To the Success of Our Hopeless Cause: The Many Lives of the Soviet Dissident Movement“, eine facettenreiche Reportage über sowjetische Dissidenten.

In der Kategorie Lyrik wurde Marie Howe für ihren Band „What the Earth Seemed to Say“ ausgezeichnet — eine stille, nachdenkliche Sammlung über Emotionen und Alltag.

Warum jetzt lesen?

Die Pulitzer-Preisträger 2024 spiegeln die Vielfalt der amerikanischen Gegenwartsliteratur – zwischen persönlicher Erinnerung, historischen Umbrüchen und gesellschaftlichen Konflikten. Eine lohnenswerte Auswahl für alle, die nach anspruchsvoller und relevanter Lektüre suchen.

Quellen:

1. Die Pulitzer-Preise